Synagogenplatz
Der Synagogenplatz Randegg befindet sich an der Stelle, wo einst die Synagoge mitten in Randegg stand. Der Platz wurde nach einem breiten Planungs- und Beteiligungsprozess in den Jahren 2013 und 2014 neu gestaltet.
Unter der Leitung des Kreisarchäologen Dr. Hald wurde die Mikwe mit Ritualbad im Zuge der Umgestaltung gefunden und ausführlich dokumentiert und anschließend zur Sicherung für die Zukunft wieder überdeckt. Die bei den Grabungen freigelegte Mikwe ist in einer 3D-Darstellung dokumentiert.
Die Gestaltung des Platzes als Ort der Erinnerung und Mahnung zeichnet mit dünnem Stahl die Umrisse des ehemaligen Synagogengebäudes nach und der Balken aus Cortenstahl zeigt die Namen der Juden, die hier zu Hause waren und der Nationalsozialistischen Gewalt zum Opfer fielen.
Liste der Namen auf dem Balken
Von den in Randegg geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der national-sozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):
- Caroline Bernheim, geb. Weil (1877)
- Emil Biedermann (1907)
- Isidor Biedermann (1901)
- Rosa Biedermann, geb. Hilb (1868)
- Else Bildstein, geb. Bloch (1891)
- Bonna Bloch geb. Rothschild (1874)
- Friedrich Bloch (1883)
- Gertrud Bloch (1913)
- Joseph Bloch (1882)
- Lina Bloch, geb. Liebmann (1876)
- Max Bloch (1894)
- Salomon Bloch (1870)
- Salomon Bloch (1901)
- Sophie Bloch (1879)
- Rosa Blum (1888)
- Ester Cohn, geb. Jeselsohn (1910)
- Simon Eichstetter I (1876)
- Simon Eichstetter II (1879)
- Erna Frohwein, geb. Guggenheim (1898)
- Johanna Guggenheim, geb. Wolf (1876)
- Salomon Guggenheim (1877)
- Siegfried Guggenheim (1879)
- Tony Guggenheim (1887)
- Wilhelm Guggenheim (1885)
- Leonie (Lea) Herzog, geb. Pikard (1882)
- Karoline Rahel Hilb (1876)
- Else Kahn, geb. Jeselsohn (1910)
- Erich Kahn (1903)
- Mina Krautmann, geb. Eichstetter (1876)
- Hedwig Lißmann, geb. Guggenheim (1905)
- Juditha Löwenstein, geb. Weil (1882)
- Rosa Marx, geb. Schwab (1888)
- Alfred Nothmann (1920)
- Hedwig Nothmann, geb. Bielschowsky (1892)
- Martha Oppenheimer, geb. Rothschild (1901)
- Florina Ottenheimer, geb. Bloch (1876)
- Jenny Rechelmann, geb. Bloch (1877)
- Marie Reutlinger, geb. Biedermann (1878)
- Louis Eliser Rosenthal (1869)
- Salomon Rosenthal (1866)
- Adele Rothschild, geb. Guggenheim (1869)
- Bernhard Rothschild (1922)
- Berta Rothschild, geb. Lederer (1884)
- Hermann Rothschild (1873)
- Hermann Rothschild (1908)
- Joseph Isidor Rothschild (1924)
- Karl Rothschild (1925)
- Moritz Rothschild (1887)
- Moritz Rothschild (1892)
- Recha Rothschild, geb. Rothschild (1892)
- Lajzer Rzeszewski (1898)
- Ernst Sander (1908)
- Siegfried Schwab (1895)
- Adele Weil, geb. Löwenstein (1885)
- Dolzine Weil, geb. Harburger (1853)
- Heinrich (Henri) Weil (1893)
- Luise Weil (1885)
- Mary Weil (1896)
- Martha Wertheim, geb. Metzger (1896)
Weitere Informationen zum Synagogenplatz finden Sie unter auf der Website der Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum Alemannia Judaica
Die Neugestaltung des Synagogenplatzes in Randegg wurde von der Architektenkammer Baden-Württemberg beim Auszeichnungsverfahren "Beispielhaftes Bauen im Landkreis Konstanz in den Jahren 2011 bis 2018" prämiert.